Wappen von Wedtlenstedt

50 Jahre MTV Wedtlenstedt 1950 - 2000


Mit der Gebietsreform 1974 vom Landkreis Braunschweig zum Landkreis Peine wurde von Dieter Vogel die Leichtathletikabteilung gegründet. Nach reiner Trainingsarbeit im ersten Jahr konnten schon 1975 die ersten Kreistitel gewonnen werden. Dabei waren die Trainingsbedingungen alles andere als gut. Im Ort selbst gab es nur einen Fussballplatz. Die jungen Sportler mussten auf die Aschenbahn im Vechelder Aue-Stadion später nach Lengende ausweichen. Die Laufdisziplinen wurden auch im Bereich der Wedtlenstedter Schleuse am Stichkanal nach Salzgitter trainiert. Trotz dieser ungünstigen Bedingungen konnten die Wedtlenstedter, es waren inzwischen Aktive aus fast allen Orten der Gemeinde Vechelde, eine ganze Serie von Erfolgen vorweisen.

Bei Bezirks- und Landesmeisterschaften errangen die blau-gelben Akteure mehrere Titel und waren auch in den Bestenlisten von Bezirk und Land mit einer Vielzahl guter Platzierungen vertreten. Dazu kamen noch insgesamt 101 Kreisrekorde bzw. Bestleistungen in den Schüler- und Jugendklassen in Einzel- und Mannschaftsdisziplinen, wovon auch heute noch über 30 Rekorde Bestand haben. Ob bei den jährlichen Pokalwettkämpfen im Kreis-Jugend- und Schülercup des NLV, beim Herzberglauf um die Peiner Eule, dem Hannover-Land-Pokal oder beim Gemeindesportfest Vechelde, spielten die MTV-Nachwuchssportler quer durch alle Klassen aufgrund der Mannschaftstärken stets eine führende Rolle.

Mit der Errichtung einer neuen Leichtathletikanlage durch die Gemeinde Vechelde in Wedtlenstedt ging es beim MTV weiter bergauf. Im August 1981 konnte ein Teil der Anlage, eine fünfbahnige 110 Meter Laufbahn, sowie Nebenanlagen für Weitsprung und Stabhochsprung, Hammer und Diskuswurf in Betrieb genommen werden. Die Folge waren nunmehr viele Neuzugänge, nicht nur aus Vechelder Ortschaften. Vergleichswettkämpfe mit Vereinen des Bezirkes und Kreismeisterschaften im Hürdensprint sowie in den Stoss- und Wurfdisziplinen wurden fortan jahrelang in Wedtlenstedt ausgetragen. Die Leistungskurve der Wedtlenstedter Talentschmiede stieg weiter an.

Für viele MTV-Athleten war es ein besonderer Ansporn die Qualifikation zur Teilnahme an den Landes- und Deutschen Meisterschaften erreicht zu haben. Diese Herausforderung wurde schließlich von einigen Nachwuchsathleten der 1000 Seelenortschaft Wedtlenstedt mit Freude und guten Platzierungen angenommen. Aber auch International waren einige Leistungssportler unterwegs. Im Jahre 1979 kam es zu einem freundschaftlichen Vergleichswettkampf mit der französischen Jugend aus Vecheldes Partnerstadt in Cachan/Paris. Einige Jahre später wurde der Rückkampf im sportlichen Vergleich auf der Lengender Bezirkssportanlage wiederholt.

Durch diese endlos lange Reihe von Erfolgen war es auch kein Wunder, dass viele Leichtathletik-Verantwortliche vom Kreis bis zum Deutschen Leichtathletikverband Wedtlenstedter Leistungsathleten zu Talentförderungs- und Sichtungslehrgängen gerufen haben.
Neben Claudio Celenza als Toptalent waren stellvertretend für alle Akteure besonders die Geschwister Claudia und Frank Lindstedt, Corinna und Simone Pietrzyk, die Brüder Timo und Norman Vogel, Ines Fricke, Burkhardt Dittert, Jens Müller, Ulf Meyer-Scharenberg, Steffen Westphal, Alexandra Alsleben usw. sehr erfolgreich. Nachdem nunmehr 10 Jahre Leichtathletik in Wedtlenstedt zu einem Begriff im Land Niedersachsen geworden war, trat 1984 der Gründer und Motor der Wedtlenstedter Erfolgsathletik Dieter Vogel als Übungs- und Abteilungsleiter zurück.

Persönliche und vor allem berufliche Gründe zwangen ihn, große Bereiche seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten einzuschränken. Heute noch ist Dieter Vogel DLV-Kampfrichter, so auch bei den Deutschen Meisterschaften 2000 in Braunschweig. Der Wechsel in der Wedtlenstedter Leichtathletikszene vollzog sich nicht abrupt, sondern mit Bedacht in geordneten Bahnen. So hatte Dieter Vogels Nachfolger Klaus-Dieter Alsleben hin und wieder vorher Tätigkeiten übernommen. Vorbereitend für einen reibungslosen Übergang haben die jungen lizenzierten Übungsleiter Thomas Hardenberg und Rolf Everling, später auch Jens Müller das Training geleitet.

Das Leistungsniveau auf Bezirks- und Landesebene blieb noch über Jahre konstant hoch und fand seinen besonderen Höhepunkt in dem von Klaus-Dieter Alsleben entdeckten Claudio Celenza, der bei den Deutschen Mehrkampf Meisterschaften der Schüler A in Ahlen den hervoragenden 3. Rang belegte. Die mannschaftliche Geschlossenheit, auf die man bei den Leichtathleten wegen der Mannschaftserfolge schon von Beginn an besonderen Wert legte, konnte Ende der 80er Jahre nicht mehr gehalten werden. Die Lücken, hervorgerufen durch Wohnsitzveränderungen, Vereinswechsel und aus beruflichen Gründen, wurden von Jahr zu Jahr größer und konnten schließlich nicht mehr durch Nachwuchswerbung ausgeglichen werden.

Vor dem gleichen Dilemma standen auch andere Vereine, so wie der MTV Vechelde, mit dem es in der Leichtathletik 1992 zu einer Verschmelzung dieser Sportart kam.
Diese hatte aber nur drei Jahre Bestand, und die sinkende Aktivenzahl ließ aus Kostengründen keine eigenständige MTV Mannschaft mehr zu. Die Leichtathletiksparte ist nach über 20 Jahren nicht abgemeldet, sondern sie ruht ! Die Wedtlenstedter Leichtathletik-Teilanlage liegt nicht brach. Sie wird von der Grundschule mit hervorragenden Sportabzeichenergebnissen und durch die jährlichen Sportabzeichen-Aktionen des KSB-Stützpunktes Vechelde intensiv genutzt. Es liegt jedoch im großen Interesse des MTV, dass sich auf der Anlage künftig wieder Leichtathletikleben abspielt.