Wappen von Wedtlenstedt

2018 - Weniger Nachwuchs bei den Schleiereulen.



Die Schleiereulengruppe des Naturschutzbunds Peine inspiziert die Nistkästen und beringt die Vögel.

Wedtlenstedt. Die Schleiereulengruppe des Naturschutzbunds (Nabu) hat die Nistkästen inspiziert und Vögel beringt. Und so öffneten der Wedtlenstedter Jürgen Heise, Leiter der Schleiereulengruppe, und Karl-Reiner Jeffe aus Lengede die Nistkästen, um mit ihren Helfern den erhofften Bruterfolg zu begutachten. Der Bestand der Schleiereulen ist stark gefährdet. Denn ihr Nahrungsangebot, Feld- und Spitzmäuse, ist rar geworden.Schleiereulen Doch es gibt den Nabu und Menschen wie Jürgen Heise und Karl Reiner Jeffe mit ihren Helfern Ralf Briegnitz, Peter Räther und Dieter Seddig, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, die Population dieser Vögel aufrechtzuerhalten. Schleiereulen suchen vornehmlich auf Kirchtürmen und in Scheunen Nistgelegenheiten; Der Nabu richtet ihnen zur Unterstützung und Erhaltung der Art Brutkästen in Scheunen ein. Im Kreis Peine hat der Nabu mehrere Scheunenbesitzer gefunden, die ihre Gebäude für Brutkästen zur Verfügung stellen. Diese werden in schwindelnder Höhe, mardersicher und mit einem Flugloch nach draußen, angebracht. Ab Ende März bis Anfang Mai brüten die Eulen, bis nach ungefähr 30 Tagen der Nachwuchs schlüpft. Ab diesem Zeitpunkt werden unablässig Mäuse herbeigeschafft, wenn es genug zu fangen gibt.Um den Bestand der Eulen regelmäßig überprüfen zu können, werden die Jungeulen jedes Jahr fachkundig beringt. Sie sind oft unterschiedlich entwickelt, von sehr hell und flauschig bis schon fast flugfähig und mit der charakteristisch herzförmigen Maske als Schleiereule erkennbar. Die ]ungeulen lassen die Beringungsprozedur erstaunlich widerstandslos über sich ergehen, während die Elternvögel kurzfristig das Weite gesucht haben. Die Touren der Gruppe führten unter anderem nach Dungelbeck, Woltorf, Röhrse, Sophiental, Harvesse, Ankensen, Rüper, Wipshausen, Eickenrode, Abbensen, 0e1erse, Hämelerwald, Wedtlenstedt‚ Liedingen, Vechelde/Alvesse und zur Simonstiftung. Schleiereulen Woran liegt es, dass sich dieses Jahr viel weniger Nachwuchs eingestellt hat als 2017? Lag es an einem geringeren Nahrungsangebot, also weniger Mäusen, an der Trockenheit? Die Schleiereulengruppe konnte insgesamt elf Bruten mit 49 Jungen erfolgreich beringen: vier Junge auf der Afrika-Farm in Röhrse, fünf in Harvesse, zwei in Rüper bei Brunkes, vier in Wipshausen bei Krüger, fünf in Eickenrode bei Caselli, fünf im Zucht- und Ausbildungsstall Meyer in Abbensen, drei ]ungeulen in 0e1erse bei Richey, sechs in Hämelerwald, vier in Wedtlenstedt an der Kirche, sechs in Liedingen sowie fünf in Vechelde/Alvesse. Auf ihren Touren beringt die Gruppe nicht nur Schleiereulen, sondern auch andere Vögel. So konnten von neun Turmfalkenbruten 37 Jungvögel, von einer Dohlenbrut vier Junge und von einer Waldkauzbrut drei Jungtiere beringt werden. Für harte Winter hat Jürgen Heise sogenannte „Mäusekisten“ in den Scheunen aufgestellt. In denen werden Mäuse mit Körnern angefüttert, damit die Schleiereulen ein Nahrungsangebot vorfinden, denn in den Scheunen werden nicht wie früher Stroh, Heu und Körner gelagert. Dort stehen meistens nur noch Geräte und Maschinen.


(Braunschweiger Zeitung, 06.09.2018)