Wappen von Wedtlenstedt

"Feuerwalze" rollte auf Wedtlenstedt zu.



Der Flugschüler Willi Exner hat den gefährlichen Flächenbrand am Samstag aus der Luft fotografiert.
Von Thomas Stechert

Wedtenstedt. Zu mehreren Flächenbränden auf Getreidefeldern im Peiner Land war es, wie berichtet, am Wochenende gekommen. Nach ersten Erkenntnissen der Peiner Polizei waren Defekte und Funkenflug überhitzter Erntemaschinen die Gründe für die Entzündungen. Zum Glück aber, so die Bilanz, sind keine größeren Schäden verursacht worden — Dank früher Alarmmeldungen und Dank des professionellen Vorgehens der Feuerwehren.
Feuerwalze rollte auf Wedtlenstedt zu. In der Vechelder Ortschaft Wedtlenstedt allerdings war es knapp: Dort konnte die Ortsfeuerwehr einen größeren Flächenbrand erst kurz vor der Ortsgrenze eindämmen und somit Schlimmeres verhindern. Ursprung dieses Feuers war ein Stoppelfeldbrand in der Gemarkung Lamme auf Braunschweiger Gebiet. Der starke Ostwind hatte die Ausbreitung des Feuers begünstigt und die Flammen in Richtung der Ortschaft Wedtlenstedt getrieben. Ein Trupp der Feuerwehr sprach von einer „Feuerwalze“. In Mitleidenschaft gezogen wurden rund 16 Hektar Ackerfläche.
Im Einsatz dort waren zunächst die OrtsWehr Lamme und die Braunschweiger Hauptfeuerwache. Die Feuerwehreinheiten aus der Gemeinde Vechelde wurden zur Unterstützung hinzugerufen. „Die Zusammenarbeit mit den Vechelder Einheiten unter Führung ihres Gemeindebrandmeisters Splitt verlief hervorragend, lobte der Braunschweiger Einsatzleiter.
Den bedrohlichen Brand am Samstag hat der Flugschüler Willi Exner aus der Pilotenkabine eines Motorseglers beobachtet. Der Doktorand der Astrophysik an der Technischen Universität Braunschweig lernt derzeit beim Peiner Uhlenflug-Verein das Fliegen. „Am Samstag sind wir von der Glindbruchkippe bei Telgte zu einem Überlandflug gestartet“, berichtet der 28-jährige. Dann sind er und sein Fluglehrer auf den Brand aufmerksam geworden — Exner griff zu seiner Kamera. Die Aufnahmen stellte er am Montag unserer Zeitung zur Verfügung.
In Fliegerkreisen ist es übliche Praxis, dass die Entdeckung derartiger Schadensereignisse aus der Luft an Polizei und Rettungsdienste gemeldet wird und dass Luftaufnahmen zur Dokumentation angefertigt werden.
Am Wochenende war es im Peiner Land an mehreren Orten zu Bränden gekommen. So auch in Sophiental und nördlich des Mittellandkanals bei Woltdorf.
Am Sonntagnachmittag geriet außerdem eine größere Ackerfläche an der Kreisstraße 46 zwischen Woltwiesche und Söhlde in Brand. Polizei und Feuerwehr weisen in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin, wegen der großen Trockenheit in freier Natur kein Feuer oder offenes Licht zu entzünden. Kraftfahrzeuge oder Arbeitsmaschinen sollten nicht auf Grünflächen oder in Nähe von Buschwerk oder Waldstücken abgestellt werden. Verdächtige Rauchentwicklungen sollten umgehend gemeldet werden, bevor sich die Brände ausbreiten. Und: Bitte keine Glasflaschen wegwerfen, um Selbstentzündungen vorzubeugen.
Feuerwalze rollte auf Wedtlenstedt zu.

(Braunschweiger Zeitung vom 03.07.2018)