Wappen von Wedtlenstedt

Mit Spitzhacke auf Granate gestoßen

37-jähriger fand Sprengkörper aus Zweitem Weltkrieg in seinem Wedtlenstedter Vorgarten
Zeitungsbericht über eine Granate im Vorgarten, erschienen am 12. Juni 2003 in der Braunschweiger Zeitung.

WEDTLENSTEDT. Eigentlich hatte der 37-jährige nur den schmalen Grünstreifen vor seinem Wohnhaus in der Wedtlenstedter Weinbergstraße umgraben wollen. Normale Heimarbeit nach Feierabend. Dann stieß er mit der Spitzhacke plötzlich auf einen metallenen Gegenstand: eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg, wie sich herausstellte.

Foto: Michael Hirthe
Wahrscheinlich seit mehr als 50 Jahren hatte der Blindgänger, kaum so groß wie der Unterarm des Wedtlenstedters, vor dem Haus geruht. Ein Zufall, dass er gestern, etwa um 20 Uhr, von dem Heimwerker entdeckt worden war: Der Mann hatte ein Regenrohr verlegen wollen. „Normale Arbeit”, sagte er im PN-Gespräch.

Aufgelöst sei er nicht gewesen, als die Spitzhacke auf das Metall knallte, er die Granate schließlich mit der Schaufel freilegte. „Mir war schnell klar, dass es eine Granate war. Das sah man”, erzählte er ruhig. Sofort alarmierte er die Polizei, die den Blindgänger mit zwei Strohballen abdeckte. Ein Bombenentschärfer des Kampfmittelbeseitigungs-dienstes aus Hannover wurde angefordert. Bis Redaktionsschluss warteten die beiden Vechelder Beamten Uwe Otto und Andreas Brauer, die in die Weinbergstraße ausrückten, auf ihren Kollegen aus der Landeshauptstadt.

Auch der 37-jährige Finder wartete, etwas abseits vom Streifenwagen und den Strohballen, gemeinsam mit Nachbarn, die sich dazugesellt hatten. Unruhe herrschte wahrlich nicht, eher Neugier. „Nun hat die Granate 50 Jahre dort gelegen”, sagte der Mann. Warum also sollte sie ausgerechnet jetzt detonieren? „Die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nehmen Bomben und Granaten in einem Spezialbehälter mit”, erläuterte Polizist Brauer das übliche Vorgehen. Selbst wenn ausgerechnet beim Transport der Zünder noch auslösen sollte, würde nichts passieren: Die Wände der Transportboxen seien stabil.