Wappen von Wedtlenstedt

Bilder für Wedtlenstedt

Freundliche Ansichten eines traditionsreichen Gemäuers
Zeitungsbericht, erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 11. April 2000

Verträumte Bilder mit Motiven aus Wedtlenstedt zieren jetzt das örtliche Dorfgemeinschaftshaus: Der freischaffende Künstler Rainer Braun aus Wense brachte ein Stück Wedtlenstedter Vergangenheit auf die Leinwand. Auf drei Gemälden ist der alte Klosterhof aus verschiedenen Perspektiven mit seinen Nebengebäuden zu sehen. „Der Klosterhof zählt zu den Gründungszellen des Dorfes”, erklärt Ortsbürgermeister Wolfgang Paul, der die Bilder gespendet hat. In der Nachkriegszeit hatte der Braunschweiger Studienrat Hans Bethmann das traditionelle Gebäude bereits einmal gemalt. Der Klosterhof war damals bereits ein weltlicher Gasthof. Zu erkennen sind die Stallungen, der Saal und die Remise. Inmitten von grünen Wiesen und naturbelassenen Wegen liegt das Gehöft isoliert, spiegelt aber mit dem Kirchturm im Hintergrund die dörfliche Geschichte wider. Heute steht der Hof unter Denkmalschutz, die Nebengebäude existieren nicht mehr.

Nett-naive Ansichten des Klosterhofs überreichte der Wenser Maler Rainer Braun Wedtlenstedts Ortsheimatpflegerin Sabine Rehfeld „Genau so sah es damals aus” Nach der Vorlage Bethmanns hat Rainer Braun die idyllischen Zeichnungen nun auf Hartfaserplatten kopiert. Durch die Verwendung fast pastellartig heller Ölfarben wirken seine Versionen freundlicher als die inzwischen nachgedunkelten Orginale. Auch hat der 47-Jährige die Grösse verändert, damit die Werke an den Wänden des Dorfgemeinschaftshauses besser zur Geltung kommen. „Genau so sah es damals aus”, erinnerten sich ältere Besucher, die die naturalistischen Abbildungen am Sonntag bei einer kleinen Ausstellung im DGH erstmals in Augenschein nahmen. „Hier spürt man noch sehr viel Dorf”. Die Idee, die ortsbezogenen Bilder neu aufzulegen, stammt von Ortsheimatpflegerin Sabine Rehfeld, die die kahlen Wände im DGH gestört hatten. Rehfeld war es auch die den Kontakt zu Braun herstellte und die Ausstellung organisierte. „Die Arbeit hat mir richtig Spass gemacht”, erzählte der Künstler im Gespräch mit den Ausstellungsbesuchern. Bethmann habe eine interessante, aber auch schwierige Perspektive gewählt, lobte er. Zu der Austellung hatte der ehemalige Dozent an der Wissenschaftlichen Hochschule Hildesheim auch aktuelle Arbeiten mitgebracht, darunter Aquarelle, Federzeichnungen, Ölbilder und Radierungen. Überwiegend zeigen sie Nordsee- und Kretamotive. Daneben finden sich aber auch Bilder aus seiner Heimat Wense.