Mutter und Kind Turnen in Wedtlenstedt
Mutter und Kind Turnen in Wedtlenstedt
Es muss im Sommer 1982 gewesen sein. Ich war bei Bärbel Böttcher
auf eine Tasse Kaffee, als Gerd Feuchte, unser damaliger MTV
Vorsitzender, an die Terrassentür seiner Tochter klopfte und rief: „
Hört mal ihr Mütter, könnt ihr nicht Mutter und Kind Turnen
anbieten ‚ wir hätten eine Hallenzeit frei.“..........
Und dann ging es los. Ich bekam einen Hallenschlüssel und schloss
donnerstags um 15.30 Uhr die Halle auf.
Immer wurde alles aktiviert, was die kleine Halle damals zu bieten
hatte. Die große Matte wurde heruntergeklappt, der Barren und die
Kästen geholt, Bänke eingehängt zum Rutschen, Krabbeln und Balancieren. Und Springseile brauchten wir zum Pferdchenspiel. Die großen Medizinbälle waren wie schwere Steine. Am Ende jeder Stunde breiteten wir den kleinen Fallschirm aus, den wir von unserer Patenkompanie geschenkt bekommen hatten und die Kinder konnten unter dem bewegten Schirm umherlaufen oder sich in die Luft werfen lassen.
Ein echtes Mutter und Kind Turnen war so richtig nicht möglich ,
denn viele Eltern kamen mit zwei Kindern oder hielten auch gerne ein
Schwätzchen, wenn sie ihren Kindern zuschauten.
Für den Verein war es ein nettes Zubrot, denn es kamen auch Kinder aus Lamme, Denstorf und Bortfeld.
Das Kinderfest
Nach einer Weile verkündete der Vorsitzende Gerhard: „Wer das
Kinderturnen macht, muss auch das Kinderfest organisieren. Wir
bildeten eine Planungsgruppe und stellten die Hallengeräte dann auf
den Rasen, nett waren aber auch noch die zusätzlichen Aktivitäten
wie Ponyreiten, Kutschfahrten, Spritzen mit Feuerwehrschläuchen ,
Tauziehen und vieles mehr.
Besonders dankbar waren wir auch unserer Patenkompanie, die sich
auch jedes Jahr etwas Neues einfallen ließ, wie zum Beispiel ein
Labyrinth aus Tarnnetzen, eine kleine Eisenbahn, die durchs Dorf fuhr
oder und einen Kettcar Parcours.
Dafür , dass alles im Dorf bekannt wurde, sorgte immer ein Kollege
von Horst Blanke, der einen witzigen Flyer malte, der dann in jeden
Briefkasten kam.
Honorare gab es für Übungsleiter nicht, auch keine Beitragsfreiheit,
aber eine Einladung zur „Dankesfeier zwischen den Jahre\“ Dazu gab
es folgende Ansage : Jeder bringt einen Kartoffelsalat mit und der
Vorsitzende spendiert die Würstchen und die Getränke.
In der kleinen Halle standen dann ungefähr 20 Salate, jeder anders
zubereitet , man saß auf Biertischgarnituren und wenn man dann zu
den Schnäpsen überging, wurde es so richtig gemütlich.
Sabine Rehfeld, im Mai 2025