Zum Saisonende spielt die E-Jugend des MTV in einem internationalen Wettbewerb in Polen
Von Anna Waiblinger (Artikel der Braunschweiger Zeitung, 12. Juni 2015)
Aus, vorbei: Auch die Saison der
ersten Fußballkreisstaffel ist abgepfiffen. Die letzten Partien sind
gespielt, die Punkte vergeben. Die
Jung`s der E-Jugend des
MTV Wedtlenstedt sollten ihre
Fußballschuhe aber noch anbehalten
Denn sie werden sie brauchen: Eine Auswahl der besten
zehn Spieler fährt am Wochenende auf ein internationales
Fußballturnier nach Polen.
Am Samstag werden sie sich in
Niemodlin, der Vechelder Partnerstadt, mit jeweils zwei polnischen und tschechischen Mannschaften messen. „Wir repräsentieren dann schon ein bisschen
Deutschland“, findet der zehnjährige Torwart Tim Ole. Für den
Fall, dass sie gewinnen, nehmen
die Fußballer daher extra
Deutschlandfahnen mit. „Und
vielleicht eine vom BVB“, ruft
Teamkollege Jakob dazwischen.
Ob sie gewinnen oder verlieren,
spielt für die Wedtlenstedter Kicker keine all zu große Rolle. „Dabei sein ist alles“, findet Mittelfeldspieler Luka.
Als Repräsentanten ihrer Nation wollen die jungen Fußballer auf
keinen Fall unvorbereitet ins
fremde Land reisen. „Ich habe ein
polnisches Wörterbuch, damit ich
mich mit den anderen Fußballern
unterhalten kann“, erzählt der
zehnjährige Abwehrspieler Jonas.
Auch Stürmer Marius hat sich
vorbereitet: Seine Schwester hat
ihm ein paar polnische Wörter
beigebracht. Wenn sie sprachlich
doch nicht weiterkommen, dann
helfe nur noch eines: „Mit Englisch wird’s schon klappen!“ Da
sind sich alle Jungen einig.
Nicht nur, Luka (9) ist auf den
Ausflug gespannt: „Ich war noch
nie in Polen, das wird super!“ Er
und seine Teamkollegen wollen
unbedingt herausf1nden, wie polnisches Essen schmeckt. „Und die
polnische Kultur kennenlernen“,
ergänzt Jonas. Darauf freuen sich
die Jungs — neben dem Fußballspielen — am meisten; Und: „In einer Turnhalle, auch noch ohne die
Eltern, zu schlafen!“
Für Trainer Waldemar Surmiak
bedeutet der Ausflug nach Polen
mehr: „So können wir sehen, was
die Jungs auf dem internationalen
Fußballparkett reißen können.“
Surmiak begleitet die zehnköpfige
Auswahl, zusammen mit Betreuer
Martin Beyer und sieben Eltern.
Am Freitagmorgen geht es für
die jungen Fußballer nach einem
gemeinsamen Frühstück im Vereinsheim los — 630 Kilometer
Busfahrt liegen vor ihnen. Dauer:
ungefähr acht Stunden. „Kein
Problem für uns. Immerhin müssen wir nicht in die Schule“,
flachst Abwehrspieler Tom.
Freigestellt wurden die Fußballer von der Gemeinde Vechelde
höchstselbst. Denn: Niemodlin ist
ihre polnische Partnerstadt. Wie
in anderen Gemeinden im Landkreis findet auch zwischen Vechelde und seinen Partnerstädten
reger Austausch statt. Am Fußballturnier nehmen die Wedtlenstedter nach 2012 bereits zum
zweiten Mal teil. Im vergangenen
Jahr fand die Veranstaltung auf
dem Wedtlenstedter Rasen statt.
Dorthin zurück kehren die jungen
Fußballer dann am Sonntag.