Wappen von Wedtlenstedt

Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr


Mit Frage und Antwortspiel stellten Brandbekämpfer ihre Geschichte dar.
Zeitungsbericht über den festlichen Auftakt zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr,
erschienen am 7. Juni 1999 in der PAZ. (Foto selbst)


Das 125-jährige Bestehen der Freiwillige Feuerwehr bestimmte am Freitag den Auftakt zum Volksfest. Zahlreiche Redner lobten das freiwillige Engagement und sparten nicht mit Geschenken. Als besondere Einlage zeigte sich die Tanzgruppe der Wehr in historischen Uniformen. Ein altes B-Strahlrohr aus Messing trug den Wimpel auf dem Feuerwehrtisch im Festzelt, in dem der Festkommers stattfand.
In rund 90 Minuten setzten zahlreiche Redner den Freiwilligen ein kleines Denkmal. Besonderes Lob fand der ehrenamtliche Einsatz, denn "das Menschen anderen freiwillig helfen, ist heute nicht mehr selbstverständlich", sagte Karin Rohde von der Frauenhilfe. Vecheldes Gemeindebürgermeister Hartmut Marotz rief alle Wehrmitglieder auf, die Neubürger des stetig wachsenden Ortes zu integrieren. Kreisbrandmeister Jürgen Göhe lobte die Wehr als die älteste Bürgeriniative des Ortes.

In Vertretung für Hans Graulich, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes, übergab er einen Ehrenteller. Zudem hatte er im Auftrag von Landrätin Rosemarie Leunig und Oberkreisdirektor Dr. Peter Schroer ein Geldgeschenk dabei. Schließlich dankte Gemeindebrandmeister Alfred Swiechota den Partnern und Angehörigen der Blauröcke für ihr Verständnis, "ohne das solche Leistungen nicht möglich wären".

Die goldene Ehrennadel des Landesverbandes und eine Urkunde des Landkreises bekam Hermann Vogel für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Ortswehr (von links: H. Vogel, Kreisbrandmeister J. Göhe, Gemeindebrandmeister A. Swiechota, anmerk. FFW). Für mehr als zehn Jahre ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet wurden Gerhard Dolassek und Herbert Neddermeyer.

Mit einem Frage-Antwort-Spiel stellten Wedtlenstedts Brandbekämpfer (3 Generationen Ortsbrandmeister, E. Rischbieter, H. Statnik, P. Böttcher, anmerk. FFW) ihre Geschichte dar. Sie berichteten von der Gründung am 4. August 1874, von ihrer ersten Motorpumpe, die 1934 kam, und von ihren ersten Gerätewagen, einem gebrauchten Hanomag, der 1966 den Trecker mit Gummiwagen als Einsatzfahrzeug ablöste. Die Gäste erfuhren, daß seit 1976 Sprechfunk benutzt wird und die neuen Tore für das inzwischen dritte Feuerwehrhaus geliefert, aber noch nicht eingebaut sind. Florians Jünger hätten die dann nötige Fassadenrenovierung vor dem Fest nicht mehr geschafft. Als geschwinde Brandbekämpfer bewährten sich die Wedtlenstedter keine zwei Jahre nach ihrer Gründung: Sie trafen als erste auswärtige Wehr bei einem Grossbrand in Bortfeld ein.

Ihren kuriosesten Einsatz hatten die Retter im August 1982, als sie verhinderten, daß die überladene "MS Dortmund" im Wedtlenstedter Hafen sank. "Wir waren acht Stunden im Einsatz, dann war die Pumpe kaputt", berichtete das vortragende Trio.

Zum Ausklang des Kommers trat die Tanzgruppe der Feuerwehr auf. In historischen Kaiser-Wilhlem-Uniformen mit Pickelhaube legten sie eine flotte Sohle auf die Bohlen - sehr zur Freude der Besucher.