Wappen von Wedtlenstedt

MS Dortmund


MS Dortmund drohte im Kanal zu sinken
Zeitungsbericht, erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 6. April 1982

Um 21 Uhr in den Abendstunden des Dienstags schrillten in Wedtlenstedt und in Wahle die Alarmsirenen. Diesmal brauchten die Feuerwehrleute jedoch keinen Brand löschen, vielmehr galt es, auf dem Stichkanal nach Salzgitter nahe der Schleuse ein Motorschiff vor dem Untergang zu bewahren. Das gelang zwar, bei den Arbeiten wurde mit dem Wasser aus dem Rumpf des Schiffes aber auch einiges Öl in den Kanal gepumpt. Das Motorschiff "MS Dortmund" mit seinem Heimathafen Hamburg war tagsüber in Salzgitter mit 52 Containern beladen worden. In jedem Container waren 22 Tonnen Mehl, das eigentlich schon morgen in Hamburg gelöscht werden sollte.

MS Dortmund Die Last betrug also 1144 Tonnen, zugelassen war das 1940 gebaute Schiff für 1300 Tonnen. Bereits beim Beladen in Salzgitter gab es jedoch Schwierigkeiten, die MS-Dortmund lag plötzlich mit dem Backbord im Wasser. Den beiden Schiffsführern und den zwei Matrosen gelang es jedoch mit einigen Mühen, das Schiff wieder kieloben zu legen. Gegen 16 Uhr verließ das von einem 940 PS-Motor angtriebene Motorschiff den Hafen und nahm Fahrt in Richtung Hamburg auf. Nach der Schleuse in Wedtlenstedt passierte dann das Mahlheur. Die "MS Dortmund" nahm wohl Wasser über und lag, abermals mit Backbord, tief im Kanal. Binnen weniger Minuten waren die Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz und begannen das Schiff leerzupumpen.


Ein aus Braunschweig herbeigeholter 50-Tonnen Kran erleichterte das Schiff. Alle 50 Container wurden abgeladen. Die "MS Dortmund" lag danach wieder kieloben. Seine Fahrt konnte es jedoch nicht fortsetzen, da der Frachter ein Leck hatte. Ein Teil der Feuerwehrleute, unter ihnen Einsatzleiter Kurt Hoppenworth, waren bis zum Morgengrauen an der Einsatzstelle. Der Hauptbrandmeister nahm dann eine Mütze voll Schlaf und eilte wieder zum Stichkanal. Als es hell wurde, hatte sich nämlich herausgestellt, dass doch mit dem Wasser aus dem Rumpf des Schiffes auch eine Menge Öl in den Kanal gepumpt worden war. Aufgabe war es nun dieses Öl zu bergen.